
Gerechte Bananen
Ein (un-)faires Würfelspiel, das ungerecht verteilte Chancen in der Gesellschaft transparent macht. Ziel des Spiels ist es unterschiedliches Aufwachsen und Lebenswirklichkeiten in der Gesellschaft wahrzunehmen und unter Einbezug der Pfadfindergesetze zu hinterfragen.
Stufe(n)
Ziel
- Die Gruppe stärkt ihr Bewusstsein über Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit im Alltag.
- Die Gruppe nimmt unterschiedliches Aufwachsen und unterschiedliche Lebenswirklichkeiten in der Gesellschaft wahr.
Dauer
Ca. 30 - 45 Minuten
Material
- 2 Fairtrade Schokoriegel,
- 2 Fairtrade Bananen,
- 1 große Tafel Fairtrade Schokolade,
- evtl. 10 Karten mit je einem Pfadfindergesetz (Siehe hier)
- Straßenkreide oder 30 fortlaufend nummerierte Blätter als Felder für das Schokospiel,
- 1 großer Würfel
Beschreibung
Es wird, wie in einem Würfelspiel, ein schlangenförmiger Parcours mit 30 Feldern gelegt. Der Start ist bei 0, das Ziel die 30. Im Zielfeld wird eine große Tafel Schokolade ausgelegt. Auf Feld 10 und 20 werden als Teilziele Schokoriegel und Bananen ausgelegt.
Das Ziel im Spiel ist es, durch Würfeln als erstes ins Ziel zu laufen und die Schokolade zu gewinnen.
Der Ablauf
Die Teilnehmer*innen werden in drei bis sechs Gruppen mit je 3 - 5 Personen aufgeteilt. Es starten nicht alle bei 0, schließlich sind auch im wirklichen Leben die Startbedingungen sehr unterschiedlich. Aber wir leben ja in einer durchlässigen Gesellschaft, und wer sich anstrengt, kann auch die Schokolade gewinnen! Oder? Die bevorzugten Startpositionen (z. B. Feld 2, 4 oder 6), werden verlost oder per kreativem Wettbewerb verteilt (z. B. welche Gruppe die schönsten T-Shirts trägt) oder nach Laune von der Leitung vergeben. Alle anderen starten bei 0. Nun wird entschieden, wer startet. Dabei kann die Spielleitung bestimmen, ob die Stärksten beginnen (Position 6) oder die Schwächsten (Position 0). Das Rennen beginnt. Die Gruppe, die das erste Teilziel erreicht, darf entscheiden, wie das Spiel weitergeht und hierfür eine Regel bestimmen (gleiche Vorgehensweise bei Teilziel 2): z. B. die schwächste Gruppe darf immer zwei Felder weiter gehen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hier entwickelt sich die Dynamik. Die Spielleitung kann jederzeit eingreifen, z. B. wenn das Spiel zu langweilig wird, weil die Führungsgruppe sich nicht genug fiese Regeln einfallen lässt.
Abschließend kann mit den Bananenkarten der Boris’ Bananen Box ein Bezug zu den Pfadfindergesetzen hergestellt werden (siehe Quelle).
Reflexion
- Wie haben sich die Teams in den einzelnen Spielsituationen gefühlt?
- Welche Regeln waren fair/unfair? Gibt es für solche Regeln reale Gegenstücke
- Wo in unserer Gesellschaft finden sich solche Ungerechtigkeiten wieder?
Quelle
Boris’ Bananen Box: Bananenkarten (Bundesarbeitskreis Internationale Gerechtigkeit) (Seite 11-13)